Arthrose-Ernährung - ungünstige Fette unbedingt meiden

Arthrose Ernährung Teil 1: Meide ungünstige Fette

Im ersten Teil meiner Beitragsreihe Arthrose-Ernährung soll um es um ungünstige Fette bei Arthrose gehen. Denn es gilt in der Ernährungsforschung als gesichert, dass bestimmte Inhaltsstoffe unserer Lebensmittel Entzündungen im Körper fördern. Diese sollten bei Arthrose unbedingt gemieden werden – so auch gewissen ungünstige Fette. Los geht’s:

 

ARTHROSE ERNÄHRUNG TEIL 1:

UNGÜNSTIGE FETTE BEI ARTHROSE

Jahrzehntelang galt die Ernährungsmaxime, sich möglichst fettarm zu ernähren. Diese These gilt heute als widerlegt. Inzwischen sind sich die Wissenschaftler einig, dass Fett nicht grundsätzlich schlecht ist. Entscheidend ist aber, WELCHE Fette wir zu uns nehmen. Und insbesondere bei der Arthrose-Bekämpfung ist die Wahl der richtigen Fette ein entscheidender Schlüssel zum Erfolg.

Fette bestehen aus Fettsäuren und je nach- dem, wie diese Fettsäuren zusammengesetzt sind, können sie unserer Gesundheit schaden oder sie fördern. Zu den schädlichen Fettsäuren gehören vor allem die Omega-6-Fettsäuren, die – in zu hoher Konzentration aufgenommen – eine stark entzündungsfördernde Wirkung haben. Experten gehen davon aus, dass die meisten Zivilisationserkrankungen wie Schlaganfall, Herzinfarkt, Arthrose und andere rheumatische Erkrankungen, Asthma oder Neurodermitis sich auf stille Entzündungen im Körper z rückführen lassen, die durch ein Übermaß an Omega-6-Fettsäuren begünstigt werden. Günstige Fettsäuren helfen hingegen dabei, Entzündungsreaktionen im Organismus abzu- federn, zu reduzieren und unseren Körper vor Schäden zu schützen. Gleichzeitig werden Immunsystem und Gehirnleistung gestärkt. Zu diesen günstigen Fetten zählen die Omega-3-Fettsäuren.

 

OMEGA-6-FETTSÄUREN

Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren haben beide ihre Berechtigung und ihre Bedeutung als Teil unserer Kost. Sie sind lebenswichtig für den Organismus und müssen über die Ernährung zugeführt werden, da der Körper sie nicht selbst bilden kann. Daher werden sie auch als essenzielle Fettsäuren bezeichnet.

Während die Omega-6-Fettsäuren unter anderem gefäßverengend und entzündungsfördernd wirken, bewirken die Omega-3-Fettsäuren genau das Gegenteil: Sie tragen dazu bei, dass Gefäße sich weiten und Entzündungen heilen. Entscheidend für unsere Gesundheit ist wie viel wir von welcher Fettsäure aufnehmen. Im Idealfall sollte das Verhältnis von Omega-6-Fettsäuren zu Omega-3-Fettsäuren bei 3:1 oder maximal bei 5:1 liegen. Dies gilt als gesundes entzündungsneutrales Gleichgewicht. In diesem Bereich entstehen keine Entzündungen und der Körper nimmt keinen Schaden.

Liegt das Verhältnis jedoch deutlich darüber, steigt das Risiko für rheumatische Erkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Bluthochdruck stark an. Bei unserer heutigen Ernährungsweise liegt das Verhältnis von Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren in den westlichen Industrienationen aber bei 10:1 oder sogar bei 15:1 bis 20:1. Das bedeutet, wir nehmen permanent zu viele Omega-6-Fettsäuren und zu wenig Omega- 3-Fettsäuren auf. Dadurch kommt es zu im- mer neuen Entzündungsreaktionen im Körper mit Gelenkschmerzen als Folge. Die Arthrose kann nicht ausheilen, wird immer wieder durch ungünstige Lebensmittel angefacht und die Knorpelmasse wird weiter abgebaut.

 

Omega-3-Fettsäuren sind Balsam für die Gelenke,

da sie Entzündungsbotenstoffe im Körper hemmen“

 

GELENKFEIND: ARACHIDONSÄURE

Arachidonsäure gehört ebenfalls zur Gruppe der Omega-6-Fettsäuren, kommt vorwiegend in tierischen Lebensmitteln vor und wirkt besonders stark entzündungsfördernd. Große Mengen finden sich in Fleisch, Wurstwaren, tierischem Fett (wie Schweineschmalz oder Speck) und Innereien.

Grundsätzlich sind in Fleisch von Tieren aus Massentierhaltung, die mit Weizen und Soja gemästet wurden, deutlich höhere Konzentrationen an Arachidonsäure zu finden als bei Tieren aus Weidehaltung, die frisches Grasfutter bekommen haben. Bei der Verstoffwechselung von Arachidonsäure entstehen Abbauprodukte im Körper, die eine entzündungsfördernde Wirkung haben. Nehmen wir über die Nahrung größere Mengen an Arachidonsäure auf, wird der Körper dazu angeregt, verstärkt entzündungsfördernde Botenstoffe zu bilden (sogenannte Eicosanoide), die bei Arthrose und anderen Gelenkerkrankungen Entzündungen am Gelenk hervorrufen oder verschlimmern und so die Schmerzen verstärken.

Um diese entzündlichen Prozesse zu verhindern oder zu stoppen, sollten Menschen, die unter chronisch entzündlichen Gelenkerkrankungen wie Arthrose oder Rheuma leiden, Lebensmittel, die viel Arachidonsäure enthalten, unbedingt meiden.

 

EMPFHELUNG: REDUZIERUNG DER OMEGA-6- FETTSÄUREN

Um Entzündungsprozesse im Körper zum Abklingen zu bringen und eine Besserung der Arthrose-Beschwerden zu erreichen, ist es von entscheidender Bedeutung, das Verhältnis von Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren in Balance zu bringen. Dafür muss die Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren erhöht (siehe Seite 46) und gleichzeitig die Zufuhr von Omega- 6-Fettsäuren drastisch reduziert werden:

  • Reduziere unbedingt den Verzehr von Fleisch- und Milchprodukten aus Massentierhaltung (idealerweise verzichtest du ganz). Wenn du Fleisch essen willst, dann am besten gelegentlich Bio-Rind aus Weidehaltung oder Wild
  • Vermeide den Gebrauch von Omega-6-reichen (und damit entzündungsfördernden) Speiseölen wie Sonnenblumenöl, Sojaöl, Erdnussöl und Distelöl
  • Konsumiere weniger Fertigprodukte – diese enthalten häufig viele entzündungsfördernde Omega-6-Fettsäuren
  • Iss insgesamt weniger Getreideprodukte. Getreide hat ein besonders ungünstiges Omega-6- zu Omega-3-Verhältnis
Wenn du diese Empfehlungen zum Thema ungünstige Fette bei Arthrose beachtest, dann bist du bei deiner Arthrose-Ernährung schon einen großen Schritt weiter.
In Teil 2 geht es um das Thema „Tierisches Eiweiß“ bei Arthrose. Hier gelangst du zum Artikel.

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